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Kardiomyopathien
(Herzmuskelerkrankungen)
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Das Bild wurde T. Lawrenz, Klinikum Bielefeld zur Verfügung
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So wird der Alkohol mit Hilfe eines Ballonkatheters in das Kranzgefäß eingebracht
In den weiteren Tagen, Wochen und Monaten schrumpft er weiter, wodurch der Ausstrom des Blutes aus der linken Herzkammer wieder ungehindert möglich wird. Die TASH-Behandlung dauert einschließlich der Vorbereitungen meist etwa zwei Stunden, in manchen Fällen länger, in manchen kürzer.
Bei lediglich etwa 3% der Patienten kann die TASH Behandlung nicht durchgeführt werden, da die zu verödende Ader so ungünstig liegt, dass sie sich nicht mit dem Ballon erreichen lässt. In diesen Fällen kann eine Methode helfen, die mit Hilfe von elektrischem Strom, der über einen Herzkatheter zur Herzscheidewand geführt wird, den verdickten Herzmuskel verödet. Diese Technik ist noch in der Entwicklung und wird ausserhalb unserer Klinik bisher in Deutschland erst ganz vereinzelt angeboten (Name ERASH, Stand der Information 2010). Ist dieses auch nicht möglich, besteht immer noch die Möglichkeit der operativen Behandlung.
Der störende Muskelwulst
Gelegentlich
kann es notwendig werden, einen Herzschrittmacher nach einer TASH einzusetzen.
Als wichtige Nebenwirkung der TASH-Behandlung
ist die Störung des Herzschlags zu nennen. Es kann bei einem Teil der
Behandlungen zu einer Verlangsamung des Herzschlags kommen (Bradykardie,
AV-Block 3. Grades), die zwar meist vorübergehend ist, jedoch auch auf Dauer
bestehen bleiben kann und mit einem Herzschrittmacher versorgt werden
muss (Häufigkeit etwa 5% bis 10%).
Das Sterblichkeitsrisiko bei TASH ist sehr gering.
Das Sterblichkeitsrisiko bei Patienten,
die nicht an schweren Begleiterkrankungen (schwere Multimorbidität)
leiden, ist sehr gering geworden (0,2 % - 0,3%). Im Falle von schweren
Begleiterkrankungen besonders wenn Lungenkrankheiten vorliegen, die
eine Herzoperation nicht mehr möglich machen, kann dieses Risiko auch
auf 7% ansteigen. Daher ist stets das Ausmass der durch die HOCM verursachte Beschwerden und das Risiko des Eingriffes für jeden einzelnen Patienten gut abzuwägen.
Bei
der sechs Monats Nachkontrolle kann der endgültige Behandlungserfolg
festgestellt werden.
Der Effekt der Behandlung wird vor der Entlassung
noch sechs bis zehn Tagen, ferner wenn möglich bei einer einmaligen Nachkontrolle
sechs Monate noch der Behandlung im ausführenden Zentrum überprüft. So kann das Behandlungsergebnis und die zukünftige Leistungsfähigkeit abschließend beurteilt und ggf. weitere Maßnahmen festgelegt werden. Lediglich etwa 3% der Patienten
benötigen einen erneuten Eingriff, bei dem ein etwas größeres
Gebiet als beim ersten Eingriff verödet wird. Alternativ kann dann eine ERASH oder Operation besprochen werden.
Durch
die TASH kann die Lebenserwartung verbessert werden.
Die Nachbeobachtung der großen Patientenzahl,
die in unserer Klinik behandelt wurde, ermöglichte erstmals umfangreiche
Berechnungen zu Frage, ob auch eine Verbesserung der Lebenserwartung
erreicht werden kann. Dabei zeigte sich, dass nicht nur die Beschwerden
der Patienten dauerhaft gebessert werden können, sondern dass es
nach den bisher vorliegenden Daten auch zu einer signifikanten Verbesserung
der Lebenserwartung kommt. Dieser Effekt ist nach bisherigen Erkenntnissen
bei Patienten, die nur mit sehr geringen Alkoholmengen zu behandeln
waren, besonders ausgeprägt.
Die
TASH kann heute mit weniger Alkohol durchgeführt werden als früher.
Ein wesentlicher Fortschritt in der Technik
besteht darin, dass sehr gezielt und mit viel weniger Alkohol als früher
(nur noch etwa 0,3 – 1 ml) der Muskelwulst inaktiviert und zum
Schrumpfen gebracht wird. Die übrige, für das Herz sehr wertvolle Muskulatur
wird geschont.
Die Ärzte, die einen solchen Eingriff vornehmen, sind besonders ausgebildete Herzspezialisten (Kardiologen), die bereits über langjährige Erfahrung mit der Katheterbehandlung von Herzkrankheiten verfügen.
Nach dem Eingriff erfolgt eine mehrtägige Überwachung des Herzschlags auf der Überwachungsstation
Letzte Bearbeitung durch Prof. Kuhn September 2003
Letzte Überarbeitung durch Dr. Leuner am10. 10. .2012