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Kardiomyopathien
(Herzmuskelerkrankungen)
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Wie wird die HNCM festgestellt?
Im Ekg kann es erste Hinweise auf die HNCM geben,
erst mit der Echokardiografie kann die Erkrankung erkannt werden. (Für Ärzte: Es zeigen sich in wechselnder Ausprägung tiefe, häufig gleichschenklige T-Negativitäten über den Brustwandableitungen, die bis zu 2 mV tief sein können. Auch in der EKG Ableitung AvL kann häufig, jedoch deutlich geringer ausgeprägt, gelegentlich auch nur isoliert auftretend, eine T-Negativität als typischer Hinweis für eine HNCM beobachtet werden). Die Herzmuskelverdickung kann am sichersten mit
Hilfe der Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) festgestellt
werden. Immer wenn an mindestens einer Stelle in der Wand des linken Ventrikels oder der Herzscheidewand eine Dicke von mehr als 15 mm gemessen wird, ist die Diagnose HNCM zu stellen, wenn keine andere Erkrankung hierfür zu erkennen ist. ![]() Echokardiografische
Bild einer HNCM (subaortic-apcial form) Ist
nur die Muskulatur an der Herzspitze verdickt, so wird die Krankheit
gelegentlich erst bei der Herzkatheteruntersuchung oder bei einer Magnet--Resonanz-Tomografie (Kard-MRT) erkannt. Wichtige weitere erste Untersuchungen sind die Durchführung eines EKG in Ruhe und eine Langzeit EKG über 48 Stunden. So werden Wegweisende EKG-Veränderungen und Herzrhythmusstörungen mit zu schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag aufgedeckt, die in einigen Fällen durch die gezielte Behandlung schwerwiegende Krankheitsfolgen verhindern können. Die Schwere der Krankheit kann an dem Ausmaß der Luftnot und körperlichen Schwäche beurteilt werden.In der Regel ist die Pumpfunktion der Herzkammern gut, die Dehnbarkeit des verdickten Herzmuskels jedoch erheblich vermindert. Dies führt indirekt zu einem erhöhten Blutdruck in der Lunge und damit zu Luftnot. Dies tritt bei weniger ausgeprägten Formen erst unter körperlicher Belastung, bei sehr ausgeprägter Erkrankung auch in Ruhe auf. So kann der Schweregrad der Erkrankung auch am Ausmaß der verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit erkannt werden. Durch
Ablagerungen von fehlerhaften, nicht weiter abbaubaren Produkten des
Zellstoffwechsels der Herzmuskelzelle kann es zu Verdickungen der Herz-muskulatur
kommen, so entstehen Speichererkrankungen. Die
HNCM kann vererbt werden, daher muss die ganze blutsverwandte Familie
auch mit Echokardiografie untersucht werden. Untersuchungen des Erbgutes (Genetische Untersuchungen - Familienscreening) bei Menschen mit einer HOCM oder einer HNCM sind nur in wenigen Einzelfällen sinnvoll , auch wenn es sich um eine erbliche Erkrankung handelt. In einzelnen Familien mit Mitgliedern, die an einer HOCM oder HNCM erkrankt sind, wurden im Erbgut Gendefekte gefunden, die für die Vererbung solcher hypertropher Herzerkrankungen verantwortlich sind. Jedoch tritt die Erkrankung nicht bei jedem Menschen auf, der einen solchen Gendefekt aufweist. Die Erkrankung kann, in jedem Lebensalter auftreten, auch ein hohes Lebensalter schließt dieses nicht aus. Jedoch ist es genauso gut möglich, dass die Erkrankung nicht oder nur in sehr milder Form auftritt. Daher lässt die Aufdeckung eines solchen Gendefektes keine ausreichend sichere Vorhersage für das Krankheitsschicksal des einzelnen Menschen zu. Ist ein Gendefekt bei einem Mitglied einer von Gendefekten gekennzeichneten Familie nicht nachweisbar, so ist es extrem unwahrscheinlich, dass dieser an einer Hypertrophen Kardiomyopathie (sei es eine HOCM oder eine HNCM) erkranken wird. Bei diesen Menschen kann daher auf die sonst dringend zu empfehlenden, regelmäßige kardiologische Kontrolluntersuchungen verzichtet werden. |
Unter Berücksichtigung der HCM Leitlinienen 2014 der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie
Letzte Bearbeitung durch Dr. Leuner am 07. 10. 2015