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Koronare Herzkrankheit
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Das EKG unter Belastung
Stark, über 70% eingeengte Herzkranzgefäße können mit Hilfe des Belastungs-EKG erkannt werden.
Unter Belastung verbraucht das Herz erheblich mehr Sauerstoff. Sind die Herzkranzgefäße eingeengt, so wird die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels zuerst unter Belastung unzureichend. Dies verursacht im EKG typische Veränderungen im Verlauf der Kurven. Deshalb ist es sinnvoll, das EKG unter Belastungsbedingungen abzuleiten, z. B. wenn der Patient auf einem feststehenden Fahrrad fährt (Ergometer). das Belastungs-EKG Wie wird ein Belastungs-EKG durchgeführt? Ein Fahrrad ist auf dem Boden fest montiert. Mit festen Schuhen versehen setzt man sich mit bloßem Oberkörper auf den Sattel (Fachbegriff: Ergometer). Es werden EKG Elektroden, heute oft mit Saugtechnik am Oberkörper befestigt. Eine Blutdruckmanschette wird am Oberarm angelegt. Das Ekg wird in Ruhe registriert. Dann wird mit dem Treten der Pedale begonnen. Die richtige Drehgeschwindigkeit ist vorgegeben und ist zwischen 50 und 60 Umdrehungen pro Minute gut durchzuhalten. In einem zwei- oder dreiminütlichen Abstand wird der Widerstand für die Pedalen stufenweise erhöht, das ergibt ein Gefühl, als ob man immer steiler bergauf fährt. Am Ende jeder Steigerungsphase wird das EKG geschrieben und der Blutdruck gemessen. Das Ende der Belastung wird erreicht, wenn bestimmte Ereignisse eintreten. Diese können sein: Der Patient ist erschöpft und kann nicht weiter treten. Schmerzen in den Beinen oder Hüftgelenken lassen keine weitere Belastung zu. Es kommt zum Auftreten von Enge- und Druckgefühle in der Brust (Angina Pectoris). Die Geschwindigkeit des Herzschlages übersteigt die für das Alter typische Obergrenze. Es tauchen im EKG Zeichen des ausgeprägten Sauerstoffmangels im Herzmuskel auf (s.u.). Es treten Störungen des Herzschlages auf (unregelmäßiger oder stark beschleunigter Herzschlag). Der Blutdruck steigt über das normale belastungstypische Maß hinaus an. Da so viele Dinge zu beachten sind, wird diese Untersuchung von speziell medizinisch ausgebildeten Mitarbeitern in Praxis und Krankenhaus unter der Aufsicht eines in direkter Nähe befindlichen Arztes aus.
Ein Belastungs-EKG kann auch bei sehr betagten Menschen durchgeführt werden
In angelsächsischen Ländern häufig und bei uns in zunehmendem Maße, werden auch anstelle des stehenden Fahrradergometers die Belastungsuntersuchungen auf einem Laufbandergometer durchgeführt. Hierbei können noch größere Muskelgruppen belastet werden. Wenn der Patient dabei Beschwerden, wie Engegefühl oder Schmerz in der Brust bekommt und/oder im EKG die hier gezeigten krankhafte Veränderungen auftreten, deutet das auf besorgniserregende Einengungen der Herzkranzgefäße hin. Diese Veränderungen werden "ST-Streckensenkungen" genannt. Dies sind die krankhaften EKG Veränderungen Wie schon anfangs beschrieben, zeigen sich diese EKG - Veränderungen erst, wenn die Krankheit bereits erheblich fortgeschritten ist und die Kranzgefäße hochgradig, das heißt über mindestens 50% -70% eingeengt sind. Bedauerlicherweise ist bei etwa einem Drittel der Patienten das Belastungs-EKG trotz hochgradiger Einengungen der Kranzgefäße nicht verändert. Mit aufwendigeren Untersuchungstechniken wie Myocardscintigrafie der Kardio-MRT sind jedoch bessere Untersuchungsergebnisse möglich. |
Letzte Bearbeitung durch Dr. Leuner am 04.05.2012